Lob der negativen Kritik

Axel Krommer – Twitter, Blog

Eine Version dieses Beitrags ist als Blogpost auf axelkrommer.com erschienen.

Kurzfassung

Wenn man sich in aktuellen Debatten ablehnend zu Vorschlägen aus dem Bereich der Bildung unter den Bedingungen der Digitalität (kurz: „digitale Bildung“) äußert, trifft man immer häufiger auf das folgende argumentative Muster:

  1. Dem Kritiker wird vorgeworfen, er sei im Hinblick auf X (z.B. die Gestaltung einer Unterrichtsstunde mit digitalen Medien) lediglich destruktiv-ablehnend und habe selbst keine konstruktiv-weiterführenden Alternativen anzubieten.
  2. Aus (1) wird dann das Recht abgeleitet, die Kritik so lange zu ignorieren bzw. nicht ernst zu nehmen, bis der Kritiker selbst (zumindest theoretisch) gezeigt hat, wie X besser geht.
  3. Verschärft wird (2) häufig durch die Forderung, dass der Kritiker auch beweisen müsse, dass er X  (in der Unterrichtspraxis) besser könne als der Kritisierte.

Der Beitrag zeigt, warum diese Argumentation den Wert negativer Kritik verkennt.